Die medizinische Dokumentar-Miniserie Bad Surgeon: Love Under the Knife unter der Regie von Ben Steele ist eine interessante investigative Serie über die schockierenden Enthüllungen über Paolo Macchiarini, einen Thoraxchirurgen und ehemaligen Forscher auf dem Gebiet der regenerativen Medizin, der sich als Betrüger entpuppte, nachdem die Untersuchungen über den mysteriösen Tod seiner Patienten schockierende Wahrheiten ans Licht brachten. Sein tief sitzendes, manipulatives Verhalten überzeugte jedoch alle in seinem Umfeld von seiner Echtheit und schwappte in einem verdrehten Spiel aus Lügen und Verrat auch auf die Dating-Arena über.
Jede Folge der dreiteiligen Miniserie hat eine Laufzeit von etwa 50 Minuten.
Die Miniserie beginnt mit Macchiarinis ehemaliger Partnerin und Journalistin Benita Alexander, die erzählt, wie sie von ihm überrumpelt wurde, als sie eine Dokumentation über seine „wundersame“ Stammzellenforschung drehte. Wir bekommen ihre Seite der Geschichte zwischen den schrecklichen Nachwirkungen von Macchiarinis verpfuschten Operationen zu sehen, und obwohl man auf den ersten Blick denken könnte, dass es sich um einen Haufen glücklicher Erinnerungen zwischen absolut schrecklichen Grausamkeiten handelt, ist es ein anderer Betrug, der Sie am Ende der Serie Angst davor haben lässt, Menschen zu vertrauen.
Benitas Geschichte erinnert vielleicht an The Tinder Swindler – zwar kein Mediziner, aber ein Meister der Manipulation, der es einfach zu gut verstand, Frauen mit seinen haarsträubenden und unglaublichen Behauptungen in die Falle zu locken. Dass Benita betrogen wurde, ist etwas schockierender, weil Macchiarini so ein öffentliches Gesicht war, das jeder kannte, aber ich denke, das hat diesen Betrug im Nachhinein noch glaubwürdiger gemacht. Was die Geschichte von Benita Alexander noch interessanter macht, ist die Tatsache, dass sie Journalistin ist und es ihr Job ist, solchen Dingen nachzugehen. Dass sie ihre Scheuklappen auf diese Weise aufgesetzt hat, ist nicht nur schockierend, sondern macht auch irgendwie Angst – warum hat er sie ausgewählt?
Der Dokumentarfilm ist ziemlich geradlinig und geht nicht allzu viele Wege – der eine ist der romantische Betrug, der andere der medizinische. Die medizinische Seite der Geschichte kommt gleich von der ersten Minute an auf den Punkt: Paolo Macchiarinis Patienten sterben auf mysteriöse Weise direkt nach einer „erfolgreichen“ Operation. Wenn aus den unklaren und ungewissen Momenten eine Gewissheit wird, ist das schockierend. Nachdem die Serie die Grundlage für Macchiarinis Betrug geschaffen hat, wird es schwierig, den Blick vom Bildschirm abzuwenden, da immer mehr Lügen ans Licht kommen. Das schockierende Spiel mit echten Menschenleben ist nicht nur herzzerreißend, sondern auch ärgerlich.
Ab der zweiten Folge fühlt sich Macchiarini fast wie ein Serienmörder mit einem Skalpell, was er am Ende auch ist. Die Interviews mit ehemaligen Kollegen und Enthüllungsjournalisten sind die interessantesten, ekelerregendsten und offen gesagt äußerst beunruhigendsten, und die Doku-Serie kombiniert die Interviews auf fantastische Weise mit Archivmaterial, um den Zuschauer noch mehr zu fesseln. Den Interviews wird genügend Aufmerksamkeit und Bedeutung beigemessen, während das Bildmaterial für eine tiefere Wirkung sorgt und die Schwere dieser schrecklichen Situation noch realer macht.
Die Miniserie leistet wirklich großartige Arbeit, indem sie die verschiedenen Facetten von Macchiarinis Netz aus verrückten Lügen mit Bildern, Interviews und Archivmaterial darstellt. Der phantastische Aspekt der Geschichte lässt sie wie eine fiktive Thrillerserie wirken, aber die Tatsache, dass dies im wirklichen Leben passiert ist, könnte Sie einfach umhauen. Es dauert ein bisschen, bis man glaubt, was auf dem Bildschirm passiert, so wie ich mich beim Anschauen von Bad Vegan gefühlt habe: Ruhm, Betrug, Flüchtlinge. Es macht einem klar, dass die Leute wirklich mehr Informationen über Betrug brauchen und dass der Papst dich nicht verheiraten wird, egal wie berühmt du bist!
In Folge drei setzt sich die Serie für einen kurzen Moment mit Paolo Macchiarini zusammen. Ich denke, es ist auch ein bisschen schwer zu verstehen, wann das passiert ist, und fühlte sich auch ein bisschen gezwungen und sogar erfunden an. Ich meine, natürlich ist es wahrscheinlich ein geprobtes Segment, aber selbst dann sollte eine Person, die Menschenleben für ihren eigenen Ruhm und Gewinn benutzt hat, nicht einmal eine Chance bekommen, etwas zu sagen. Ein Enthüllungsjournalist spricht auch darüber, wie die Medien Paolo Macchiarini zu mehr gemacht haben, als er jemals war, und auch das ist ein interessantes Gespräch, in das wir nicht zu tief eindringen, obwohl die Medien eine drohende dritte Partei im Hintergrund bleiben.
Es ist auch die letzte Folge, die Sie nach dem Ende der Laufzeit ratlos zurücklässt. Die Doku-Serie schafft es gut, uns die Geschichten dieser schrecklichen Gräueltaten an Menschen, die sich operieren lassen und ihren Ärzten vertrauen, nahe zu bringen. Nach all dem bleibt die Frage, ob man alle Medien, auch diese Dokumentation, mit Vorsicht genießen sollte. Wir wissen nicht, wer die absolute Wahrheit sagt oder wo die Wahrheit tatsächlich liegt. Es ist schrecklich, dass die Macher des Dokumentarfilms Supercells ihre Sorgfaltspflicht nicht erfüllt haben, bevor sie etwas so Gefährliches in die Welt setzen und den Menschen Hoffnung geben.
Bad Surgeon: Love Under the Knife Review: Final Thoughts
Letztendlich sollte die Geschichte von Paolo Macchiarini und anderen wie ihm eine Mahnung für alle in der medizinischen Gemeinschaft sein, dass es notwendig ist, Chirurgen, die sie einstellen, gründlicher zu überprüfen. Wenn Patienten immer wieder unter einem Arzt sterben, sollte das allen ein Dorn im Auge sein und ernst genommen werden. Es ist herzzerreißend und hoffnungslos, diese schockierenden Geschichten von grobem Fehlverhalten und, offen gesagt, Mord und Bad Surgeon zu sehen: Love Under the Knife leistet wirklich gute Arbeit, indem es die Fakten mit der richtigen Menge an dramatischem Flair aufzeigt, um Sie völlig fassungslos und fixiert zurückzulassen.
Die Doku-Serie wird auf Netflix ausgestrahlt.