Ein Tag und ein halber Rückblick: Ein langsamer Thriller mit fesselnden Darbietungen

Ein Tag und ein halber Rückblick: Der schwedische Thriller (En dag och en halv) markiert das Regiedebüt von Fares Fares, der zuvor an Westworld und Chernobyl gearbeitet hat. Das Drehbuch schrieb Fares zusammen mit Peter Smirnakos. In den Hauptrollen spielen Fares Fares als Polizist Lukas, Alexej Manvelov als Artan und Alma Pöysti als Artans Ex-Frau Louise.

Zu den Nebendarstellern des Films gehören auch Stina Ekblad als Wanja und Bengt Annica Liljeblad als Anna. Weitere Darsteller sind C.W. Carlsson, Annika Hallin in der Rolle der Dr. Gardelius und Johni Tadi als Dr. Yakoub. Der Film hat eine Laufzeit von einer Stunde und fünfunddreißig Minuten und dreht sich um eine angespannte Situation, in der ein Mann seine Ex-Frau und seine Tochter als Geiseln hält. Ein Polizist versucht, die Situation unter Kontrolle zu bringen, indem er den bewaffneten Mann begleitet.

Ein Tag und ein halber Rückblick

Die größte Herausforderung bei einem Geiseldrama besteht darin, ein gleichmäßiges Tempo beizubehalten und das Publikum zu fesseln. Dies gelingt dem Film sehr gut, denn er lässt den Zuschauer an der Geschichte von Artan (Alexej Manvelov) teilhaben, der seine Ex-Frau Louise (Alma Pöysti) mit vorgehaltener Waffe als Geisel hält. Die Geschichte ist vielschichtig, da sie Probleme der psychischen Gesundheit, Traumata zwischen den Generationen und mehr erforscht, während sich eine Familienkrise in eine 17-stündige Geiselnahme verwandelt, in die auch der Polizist Lukas (Fares Fares) verwickelt wird.

Aus Artans Sicht kommen ihm die kriminelle Seite der Tat und ihre Folgen nicht in den Sinn, da er sich darauf konzentriert, einen Weg zu finden, seine Tochter Cassandra wiederzusehen, deren Sorgerecht jetzt bei seiner Ex-Frau liegt. Er dringt in den Arbeitsplatz seiner Ex-Frau ein, bedroht sie mit einer Waffe und verhandelt mit der Polizei, damit sie ihm ein Auto zur Verfügung stellt, um die Eltern von Louise zu besuchen, bei denen die Tochter lebt. In seiner Vorstellung ist Artan lediglich ein Vater, der sich extrem anstrengt, um seine Tochter zu treffen. Dieser gestörte Geisteszustand der Figur wird gut eingefangen und durch Kommentare über die Art der Behandlung, die er als Einwanderer erfährt, noch verstärkt.

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Ein Standbild aus A Day and a Half.

Während Artan zu Beginn der Geschichte als Antagonist dargestellt wird, wird schnell deutlich, dass sowohl Louise als auch er aufgrund ihrer eigenen Probleme eine gestörte Beziehung hatten und ihre Ehe darunter gelitten hat. Während sie wegen ihrer psychischen Probleme behandelt wird, wird auch subtil erwähnt, wie ihre eigene Erziehung und die Beziehung zu ihrer Mutter ihre eigenen Erfahrungen mit der Mutterschaft beeinflusst haben. In dieser Geschichte ist Lukas, ähnlich wie wir, der Zuschauer, der Recht und Unrecht versteht und sein Bestes versucht, die Situation zu retten, damit sie nicht zu einem Fall von dauerhaftem Schaden und Trauma für diese zerrüttete Familie wird.

 

Der Film fängt gut an, entwickelt sich aber bald zu einem Dauerbrenner, während wir dem Trio auf dem Roadtrip folgen. Ein misstrauischer Artan bleibt weiterhin misstrauisch gegenüber Lukas, weil er denkt, dass er ihn erschießen oder sogar vergiften könnte, wenn er ihm einen Kaffee anbietet. Mit der Zeit ändert sich dies jedoch langsam, nachdem Lukas sich über seine eigene zerrüttete Ehe und die Beziehung zu seinen Kindern öffnet. Während der Film spannend bleibt, weil wir vorhersehen, welche Entscheidung Artan am Ende treffen wird und ob er dabei jemanden verletzen oder töten wird, gibt es auch einige Momente, in denen die Situation surreal wirkt.

Als ein Konvoi schwedischer Polizisten Lukas‘ Auto verfolgt, während er einen bewaffneten Artan und seine Ex-Frau durch eine lange Strecke fährt, wundert man sich, dass der Polizist zu keinem Zeitpunkt versucht, Artan die Waffe aus der Hand zu nehmen. Besonders langatmig wirkt die Geschichte in einer Szene, die in der Garage von Louises Eltern spielt, wo es ein Leichtes gewesen wäre, Artan festzunehmen. Die Geschichte hat mehrere Lücken, die zwar hätten geschlossen werden können, aber der Film macht seine Fehler durch seine Leistungen wieder wett.

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Fares Fares, als Lukas, zeigt eine ruhige, aber nachdenkliche Leistung. Sein Schweigen spricht mehr, und in der spannungsgeladenen Handlung lässt seine ruhige Darbietung einen glauben, dass am Ende eine gewaltfreie Lösung auf uns wartet. Eine Achterbahn der Gefühle bietet auch Alexej Manvelov, den man nicht völlig hassen kann, obwohl er der Bösewicht der Geschichte ist. Er glänzt in den emotionalen Szenen. Auch Alma Pöysti hinterlässt einen bleibenden Eindruck in den Szenen, in denen sie ihre Mutter konfrontiert und auch in der Szene, in der sie über ihre Psychose spricht.

Eineinhalb Tage Rückblick Schlussgedanken

Oberflächlich betrachtet mag dieser schwedische Thriller wie eine zu weit hergeholte Geschichte erscheinen, aber er ist vielschichtig, und das ist es, was ihn am meisten beeindruckt. Fares Fares‘ Regie ist besonders in der Anfangsszene von Artans Konfrontation mit Lukas sowie in den emotionalen Szenen lobenswert. Auch die Hintergrundmusik des Films trägt zur Spannung bei, da eine melancholische, aber unheimliche Klaviermelodie die entscheidenden Momente durchzieht. Mit seinen fesselnden Darbietungen ist dieser Film eine gute Gelegenheit, ihn einmal anzusehen.

A Day and a Half wird auf Netflix gestreamt.

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