Rückblick: Die Suicide Squad macht in James Gunns Händen Spaß

James Gunn hat sich eine Auszeit von der Regie eines mainstream-freundlichen Marvel-Films genommen (keine Sorge, er wird für Guardians of the Galaxy Vol. 3), gab James Gunn mit The Suicide Squad sein DC-Debüt. Dabei handelt es sich um eine Art Neuauflage von David Ayers von der Kritik geschmähtem, aber finanziell erfolgreichem Suicide Squad, der vor fünf Jahren in die Kinos kam – ganz abgesehen davon, dass einige der Darsteller ihre Rollen aus dem ersten Film wiederholen (Margot Robbies Harley Quinn, Joel Kinnamans Colonel Rick Flag, Jai Courtneys Captain Boomerang und Viola Davis‘ Amanda Waller).

‚The Suicide Squad‘ ist kaum eine Fortsetzung oder eine direkte Fortsetzung und ist am besten als eigenständiger Film zu sehen. Ich persönlich würde es vorziehen, wenn Gunn sich dafür entscheiden würde, den Film als Fortsetzung zu machen, denn ein Redo, Reboot oder wie auch immer man es nennen will, ist offen gesagt unnötig. Vielleicht liegt es aber auch nur an mir, denn der erste Suicide Squad war gar nicht so schlecht, wie man sagt. Sicher, der erste Film hatte ein paar Schwächen, vor allem die unglücklichen Schnittentscheidungen und die unzureichend ausgearbeiteten Charaktere (Karen Fukuharas Katana und Adam Beachs Slipknot kamen mir sofort in den Sinn). Aber der Film hat seine Momente, vor allem der gut kuratierte Soundtrack, und Margot Robbie und Will Smith waren beide als Harley Quinn bzw. Deadshot perfekt. Schade, dass letzterer in James Gunns Version aufgrund von Terminkonflikten nicht zurückkehren wird.

Anstatt Will Smiths Deadshot neu zu besetzen, hat Gunn zumindest den richtigen Schritt gemacht und Idris Elba als Bloodsport eingeführt, der zufällig auch die gleichen Fähigkeiten eines Weltklasse-Schützen besitzt. In dieser Neuauflage von 2021 wird er von Amanda Waller mit der Aufgabe betraut, den bösen Wissenschaftler Thinker (Peter Capaldi) im fiktiven lateinamerikanischen Inselstaat Corto Maltese ausfindig zu machen, der hinter dem wissenschaftlichen Experiment Project Starfish steckt. Und natürlich hat die Zerstörung alles mit dem Projekt zu tun.

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An der Mission von Bloodsport beteiligt sich ein Team von kauzigen Charakteren, angefangen mit dem helmtragenden Peacemaker (John Cena) und Ratcatcher 2 (Daniela Melchior), die mit Nagetieren kommunizieren und sie kontrollieren können. Es gibt auch andere, darunter Polka-Dot Man (David Dastmalchian), der ein lustiges Polka-Dot-Kostüm trägt und buchstäblich bunte Polka-Dots schießen kann, und schließlich Nanaue (gesprochen von Sylvester Stallone), ein laufender und sprechender Weißer Hai in einem humanoiden Körper mit übermenschlichen Kräften und einem riesigen Appetit auf Menschenfleisch.

James Gunn für einen Team-Up-Film wie The Suicide Squad an Bord zu holen, ist dennoch eine kluge Entscheidung, wenn man bedenkt, dass er mit den ersten beiden Guardians of the Galaxy-Filmen bereits Erfahrung mit solchen Filmen hat. Hier kann er sogar seine B-Movie-Sensibilität in ihrer ganzen R-Rated-Pracht ausleben. Ein Film, der genüsslich gewalttätig, blutig und profan ist. Gunn, der auch das Drehbuch geschrieben hat, hatte einen Riesenspaß daran, so viel respektlosen und ekligen Spaß wie möglich mit rücksichtsloser Hingabe einzubauen. Die Eröffnungssequenz, in der das erste Team unter der Führung von Flag den Strand von Corto Maltese infiltriert, ist eines der besten Beispiele dafür, komplett mit WTF-Momenten (achten Sie auf die Figur, die sich T.D.K. nennt, gespielt von Gunns bestem Freund Nathan Fillion).

Die ganze Das dreckige Dutzend-ähnliche Männer-auf-einer-Mission-Erzählweise stößt hier und da an ihre Grenzen, wobei sich der Film mit 132 Minuten zu sehr in die Länge zieht, als dass es ihm gut tut. Ein strafferes Tempo würde dem Film besser tun. Der nadeltriefende Soundtrack, der eigentlich Gunns Spezialgebiet sein sollte (seine Guardians of the Galaxy-Filme waren der Beweis dafür), ist dieses Mal überraschenderweise weniger einprägsam.

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Aber wenn man über einige dieser Mängel hinwegsehen kann, bleibt The Suicide Squad eine Verbesserung gegenüber David Ayers Version von 2016. Die Action ist gut inszeniert und schwungvoll genug (die aufwändige Sequenz, in der Harley im Alleingang eine kleine Armee ausschaltet, ist hier erwähnenswert), während die Spezialeffekte nicht so atemberaubend sind, wie ich es heutzutage von einer Comic-Verfilmung erwarten würde. Apropos letztere, die nahtlose CG-Figur von Nanaue sowie das ausgedehnte, effektlastige Finale sind zu loben.

Die Besetzung ist ebenso großartig, wobei Gunn Margot Robbies perfekt verrückte Rolle als Harley Quinn gut einsetzt, während Idris Elba eine typisch charismatische Leistung als Bloodsport abliefert. David Dastmalchian und Sylvester Stallone liefern als Polka-Dot Man bzw. Nanaue eine urkomische, todernste Vorstellung ab. Nicht zu vergessen John Cena, der den Peacemaker spielt, und Daniela Melchior als Ratcatcher 2, wobei letztere dem ansonsten wahnsinnig brutalen Film das dringend benötigte Herz und die Seele verleiht. Obwohl Viola Davis‘ Amanda Waller die meiste Zeit in einem Kontrollraum verbringt, um die Mission ihrer Truppe zu überwachen, gibt Gunn ihr immer noch genug Raum (kein Wortspiel beabsichtigt), um mit ihrer unnachgiebigen, autoritären Rolle zu glänzen. Und wie in Gunns Film taucht sein häufiger Mitarbeiter Michael Rooker in einem denkwürdigen Cameo-Auftritt als verärgerter Savant auf.

Denken Sie daran, Ihren Kinositz nicht zu verlassen oder wegzuklicken (wenn Sie den Film auf HBO Max streamen), denn The Suicide Squad möchte, dass Sie mit einem Post-Credits-Teaser in der Nähe bleiben.

Bewertung: 3.5/5